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Bocholt
Dieses ist die Beschreibung der Stadt Bocholt mit ihren früheren Bauerschaften, den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Bauerschaften, Dörfer und Städte
Mit ihren jeweiligen Hausnummern etwa im Umfang vom Urkataster:
Hausstätten- und Höfeliste
Bücher
Geschichte
In den Annales regni Francorum aus dem 8. und 9. Jahrhundert wurde Bocholt als „Bohholz“ erstmals erwähnt. Bocholt erhielt 1222 Stadtrechte nach Münsterschem Vorbild durch Dietrich III. von Isenberg, den Bischof von Münster. Der Name wird traditionell als „Buchholz“ im Sinne von „Buchenholz“ gedeutet. Im Mittelalter wuchs die Siedlung um eine Anfang des 9. Jahrhunderts gegründete „Urpfarre“ und einen bischöflichen Haupthof an einem Übergang über die Aa. Die Stadterhebung diente der Sicherung der fürstbischöflichen Macht im Westen des Bistums. Die Entwicklung der Stadt verlief gut, im 14. Jahrhundert musste das befestigte Stadtgebiet erweitert werden, eine zweite Kirche wurde errichtet – die jedoch bis ins 20. Jahrhundert keine Pfarrrechte erhielt. Ebenfalls im 14. Jahrhundert wurde das Amt Bocholt, eine Verwaltungsbehörde des Hochstifts Münster, gebildet und in der Stadt angesiedelt. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadtpfarrkirche St. Georg als gotische Hallenkirche neu erbaut, drei Klöster entstanden. Das Rathauses wurde 1618/24 erbaut. Da die Stadt wie andere auch seit der Mitte des 16. Jahrhunderts mehrheitlich zum Protestantismus tendierte und sich allen landesherrlichen Rekatholisierungsversuchen widersetzte, verlor auch sie 1627 faktisch ihre städtische Selbständigkeit und erhielt sie nach erfolgter Gegenreformation nur eingeschränkt zurück.
Durch den Frieden von Lunéville (1801), das Ende des Fürstbistums Münster (1802) und den Reichsdeputationshauptschluss (1803) gelangte die Stadt Bocholt unter die Herrschaft der Fürsten zu Salm-Salm und Salm-Kyrburg (siehe auch Adelsgeschlecht Salm), die in den Gebieten der vormals fürstbischöflichen Ämter Bocholt (einschließlich der Herrschaft Werth) und Ahaus sowie in den Gebieten der Herrschaften Anholt und Gemen das Fürstentum Salm errichteten. Die Stadt Bocholt avancierte zur Landeshauptstadt, indem die Fürsten dort in einem säkularisierten Damenstift die „Fürstlich Salmisch Gemeinschaftliche Regierung“ einrichteten. 1806 gehörte das Fürstentum Salm zu den Gründungsstaaten des Rheinbundes. 1811 wurde das Fürstentum Salm neben anderen Staaten von Frankreich annektiert, 1813 durch Preußen besetzt und wenig später durch den Wiener Kongress (1815) auch völkerrechtlich dem Königreich Preußen zugeordnet. Preußen ordnete Bocholt ein in den Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Provinz Westfalen.
Die Industrialisierung, die in Bocholt 1852 mit der Aufstellung der ersten Dampfmaschine für eine Spinnerei begann, brachte vor allem ab 1871 einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden mindestens 114 Textilfirmen gegründet. Mit dem Aufstieg der Textilindustrie waren verbunden ein ebenso kräftiger Bevölkerungsanstieg (siehe Tabelle unten) und ein starker Ausbau der Infrastruktur: 1878 Anschluss an das Eisenbahn-, 1913 an das Elektrizitätsnetz; Krankenhausneubau 1875–1878, Schlachthof 1899/1900, Stadtgas 1901, Bahnhof 1904, Feuerwehr 1907, Amtsgericht 1910/11, Wasserleitung/Kanalisation 1911–1913, Friedhofsverlegung 1908, Alten- und Waisenhaus 1909/10, Walderholungsstätte 1913, Schul-, Kirchen- und Klosterneubauten einhergingen.
Bocholt ist laut Hauptsatzung in die sieben Stadtbezirke Mitte, Nordost, Ost, Südost, Südwest, West und Nordwest unterteilt, in denen jeweils ein Bezirksausschuss eingerichtet ist. Daneben ist die Stadt Bocholt durch die Hauptsatzung in elf Ortsteile gegliedert, die weitgehend den Altgemeinden entsprechen, die bis zur Gebietsreform von 1975 bestanden:
Barlo, Biemenhorst, Bocholt Stadt, Hemden, Holtwick, Liedern, Lowick, Mussum, Spork, Stenern, Suderwick.
- Stadt Bocholt(1923 bis 1975 Kreisfreie Stadt)
Karten
Dokumente
Verweise
Auskünfte
Stadtarchiv Ahaus
Heimatvereine
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
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